Jyrki Riekki & Aarno Rankka |
Malereien, Skulpturen und Installationen | paintings, sculpture, installation
Video: Emil Holmer
Welcome: Vernissage / Opening: Friday / Freitag 23.02.2018, 7pm |
Opening Music-Set: The Nuutti Kataja Experiment
Öffnungszeiten Kolonie-Weekend / Friday 7–10pm, Sunday 2-6pm |
Ausstellungsdauer / Exhibition open: 24.02.–17.03.2018 |
Öffnungszeiten/ Opening hours: Wed-Sa 3-7pm |
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In this cold hell I think of you
The artists Jyrki Riekki and Aarno Rankka unveil a visual world of ruthlessness of human existence, revealing the impact of the choices we make on each other and the world we inhabit. Riekki’s vivid paintings leave their haunting presence lingering in the mind of the viewer obsessed with questions looking for answers; Their holistic manifestation challenges viewers to experience their reality. Rankka’s sculptures investigate the identity of a human being. The core of his art is in questioning and deconstructing the illusions created by the machinery of structural violence. Both artists strive to find the “Authority of the Truth,” rather than the inverse thereof.
In our modern, western society we share in an illusion of subjective freedom and right of self-determined identity devoid of given norms. One is left to forge their own identity and overcome the consequences. This freedom comes with countless opportunities where each success produces an increasingly empty, lonely, and shattered experience of our existence.
The freedom of illusion brings with it discontent with seemingly no common solutions. We are being told, that norms to rebel against no longer exist. Criticising the society has become self-criticism pointed towards one’s own life-choices. This criticism is done by us not as citizens, but as individual consumers. The ethical and political discourse emphasises human rights instead of justice. Based on this, social institutions tend to let the individuals provide their own specifications and identity, while the logic of capitalism – of ownership and independence – is a clear ideological strategy poised to increase inequality and suffering. The exposition expresses this decomposition of identities, and individualist patologism in a most honest way.
DR. Mika Karhu
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In this cold hell I think of you
Malereien, Skulpturen und Installationen
Die Bilderwelt von Jyrki Riekki und Aarno Rankka offenbart die harte Blöße des Menschseins, die Wirkung unserer Entscheidungen auf einander und die Welt. Die von Farben gesättigten Malereien von Riekki rufen Fragen hervor; sie verfolgen unsere Gedanken unablässig. Die Malereien erwecken Fragen, für die wir zwanghaft Antworten finden müssen. Die Inhalte der holistischen Ausdrucksweise drängen die Betrachter dazu, die Wahrheit der Malereien zu erleben. Die Skulpturen von Rankka erforschen die menschliche Identität. Im Zentrum seiner Arbeit steht das Zerbrechen und Infragestellen der Illusionen, kreiert durch den strukturellen Gewaltapparat. Die Künstler streben nach der Autorität der Wahrheit, nicht umgekehrt.
Die heutigen westlichen Gesellschaften werden von der Illusion beherrscht, dass der Mensch jegliche vorstellbare subjektive Freiheit und das Recht selbstständig seine Identität zu definieren besitzt. Identitäten werden nicht mehr durch fertige Normen geformt; jedes Individuum hat seine Identität selbstständig zu kreieren und mit deren Folgen zurecht zu kommen. Diese Freiheit bringt auch die grenzenlose Menge an Möglichkeiten mit sich, was dazu führt, dass nach einer Errungenschaft stets eine folgende ersehnt und bearbeitet wird. Dies ist zugleich eine Illusion, die uns in die Leere, Einsamkeit und Zersplitterung unserer Erfahrung treibt.
Die Illusion einer nie dagewesenen Freiheit verursacht in uns persönliche Unzufriedenheit, für die scheinbar keine gemeinsamen Lösungsmodelle zu finden sind. Uns wird weisgemacht, dass keine Normen existieren, gegen die Rebellion möglich wäre. Gesellschaftskritik hat sich in individuelles Kritisieren der sogenannten Lebenspolitik des Einzelnen verwandelt. Kritik üben nicht Bürgerinnen und Bürger einer Gesellschaft, sondern Konsumenten als Individuen. Statt Gerechtigkeit werden in ethischen und politischen Diskursen Menschenrechte hervorgehoben. Auf dieser Grundlage greifen die sozialen Institutionen zunehmend darauf zurück, dass sie ungerührt dem Individuum die Macht geben, seine eigenen Definitionen und Identitäten zu erzeugen. Dies, obwohl zeitgleich die kapitalistische Logik des Besitzens und der Eigenständigkeit und Unabhängigkeit des Individuums eine klare ideologische Strategie bildet, die Ungleichheit und Leid vermehrt. Die Ausstellung von Riekki und Rankka drückt diesen Zerfall der Identitäten und die individualistische Pathologie in ehrlichster Weise aus.
Dr. Mika Karhu
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