Thomas Nyqvist
Wir Frauen
Somnia Corpus
WIR FRAUEN / WE WOMEN / ME NAISET
27.6.–26.7.2015
Opening-times: Di–Sa/ Tue–Sa: 14-18 Uhr |
Anna Kaisa Ant-Vuorinen,
Satu-Minna Suorajärvi, Veronika Witte |
Photographie/Skulptur/Video |
Die finnischen Bildhauerinnen Anna-Kaisa Ant-Wuorinen und Satu-Minna Suorajärvi behandeln in ihren Arbeiten brutale und vulgäre Aspekte des Themas Weiblichkeit. Die dazu eingeladene Berliner Künstlerin Veronika Witte ergänzt die Ausstellung mit einer Videoarbeit die jegliche Genderzugehörigkeit zurücklässt und den Focus auf die Identifkation der Aktion lenkt.
Anna-Kaisa Ant-Wuorinen setzt seit jeher die formalen und inhaltlichen Qualitäten von gebrauchten und recycelten Materialien ins künstlerische um. In den Objekten dieser Ausstellung, die während eines ausgedehnten Brasilienaufenthaltes entstanden sind, verwendet sie Silikonimplantate, noch in eingepflanztem Zustand oder wieder als Abfall, fotografisch oder skulptural. Brasilien weist nach den USA die meissten Schönheitsoperationen auf. Es kommt vor, dass junge Brasilianerinnen jährlich ihre Implantate wechseln, manchmal in Grössere, manchmal in Kleinere. Verformt werden dabei nicht nur Brüste sondern auch Schenkel, Oberarme, Po (brasilian butt).
Die plastische Chirurgie macht es möglich, den weiblichen Körper nach dem jeweils herrschenden Schönheitsidealen fast grenzenlos zu modifizieren. Auch verunglückte Eingriffe haben einen vulgären Reiz, der die Opfer oft zu weiteren Eingriffen verleitet, mit immer dramatischeren, groteskeren Auswirkungen.
Für “Das Mädchen von Ipanema 2000”, dessen Titel auf den berühmten Bossa Nova verweist, der eine vorbeiwandelnde unerreichbare Schönheit bewundert, machte sie am Strand von Ipanema Aufnahmen von zufällig vorbeigehenden “schönen Menschen”.
In der Favela Cidade de deus (Stadt Gottes), in der es üblich ist, Kindern die Namen von biblischen Heiligen zu geben, hat sie Frauen fotografiert, deren Bikinioberteile aus Implantationsrückständen ihrer wohlhabenden Geschlechtsgenossinnen bestanden.
Satu-Minna Suorajärvi ist Bildhauerin und Ärztin. Sie arrangiert figurative Elemente in Animationen, Installationen und Plastiken. Ihre Arbeiten behandeln die Fragilität des menschlichen Körpers, die Fragmentarität der Psyche, die Begrenztheit des individuellen Daseins im Verhältnis zu den Errungenschaften der Menschheit insgesamt.
Die Plastik “Nude” aus dem Jahr 2007 hat Identitätsverlust zum Thema. Die ihrer Haut beraubte Figur ist ohne Alter, ohne Geschlecht, ohne Rasse. Ohne Merkmale ihrer Weiblichkeit wirkt sie wie das Opfer einer Gewalttat.
Die “Sitzende Frau” (2014) ist abstrakter und von den Techniken des 3D Druckes beeinflusst. Die Figur auf dem Stuhl zersetzt sich, in drehender Bewegung, vom Körperhaften zum Skelett. Die Arbeit versinnbildlicht, wie der sich in der Gesellschaft etablierenden Frau die Macht entgleitet. Sie ist dargestellt als passiv sitzende, von Zeit und Umwelt verbogen und verzerrt.
Ursprünglich von der Bildhauerei kommend arbeitet Veronika Witte heute an einem erweiterten Portraitbegriff, den sie befragend multidiszplinär und vielgestaltig verfolgt und dabei Schnittstellen zwischen Kunst, Theater und Wissenschaft auslotet. Ich portraitiert, indem sie Fragen stellt und sie mit wissenschaftlichen Strategien, skulpturalen und performativen Elementen verknüpfe. All ihren Arbeiten liegt das permanente Interesse an der Rolle des Körpers in unserer Gesellschaft und als zukünftige Gestaltungsressource zugrunde.
Am Ende einer Feldforschung steht immer eine eigenständige skulpturale Inszenierung mit Videos, Objekten oder auch raumgreifenden szenischen Installationen für Musik, Tanz und Opern.
Für die Ausstellung hat Witte Vdeoinstallation Baal 2009 ausgewählt. Eine Figur die sich jenseits von Genderzughörigkeit bewegt. Mit ambivalenten Bewegungen lösen sich die Strukturen/Schemata eines klar umrissenen Körpers auf. In der Bildbearbeitung wurden jegliche Binnenstrukturen von Personen und Gegenständen fast vollständig gelöscht. Auf fast-schwarze Silhouetten reduziert, mit einer Grobkörnigkeit und starken Kontrastwerten versetzt, wurde das 30 sec Rohmaterial in Einzelsequenzen dekonstruiert, neu zusammen gesetzt, rhythmisiert und extrem verlangsamt, so dass eine neu komponierte und eigenständige Choreographie entstand. Der darunterliegende Soundtrack versetzt die Situation in ein sogartiges Treiben, das immer wieder von vorn beginnt. Das Video ist Teil einer Serie von Videos, die auf Videomatrial einer vorgefundenen Situation basieren.
Die Transformation
29.5.–20.6.2015
Matti Vainio
29.5.-20.6.2015
Öffnungszeiten: Die.-Sa. 14-18 Uhr
Vernissage: Fr. 29. 5. 2015 um 17 Uhr
web: www.mattivainio.wordpress.com
Die Transformation
Die Ausstellung zeigt ein breites Spektrum meiner neueren Arbeiten; Zeichnungen und Drucke sowie Mischungen aus diesen Techniken.
Meine Arbeiten greifen verschiedene Stile und Traditionen auf. Ich entwickle in ihnen eine eigene Erzählung von meinem persönlichen Standpunkt aus; sie zeigen meine Sicht auf die Welt, auf Dinge und Menschen. Figurative Elemente in meinen Bildern bestehen aus Kombinationen verschiedener Stile. Sie erzeugen einen Raum innerer und äußerer Transformation. Durch solche Transformationen lernen Menschen sich selbst von einer neuen Seite kennen und integrieren diese neuen Ideen und Erkenntnisse in ihr Leben. In der inneren Transformation vereinen sich Aufmerksamkeit und unterschwellige Machtkämpfe, die ich zu verstehen und in meinen Arbeiten darzustellen versuche, indem ich dem stillen Wissen zuhöre. Die Arbeiten sind als ein Zeichen für jenen Punkt aufzufassen, an dem meine persönliche Erfahrung der sozialen Wirklichkeit mit der allgemeinen, überindividuellen zusammenfällt und auseinanderläuft.
Außer mit der Darstellung von Transformation in Metaphern beschäftige ich mich mit kulturellen Codes von Identität, Sexualität, Dekonstruktion und Hoffnung.
Einige der gezeigten Werke sind ihrer Natur nach mehrteilig. Diese Vielteiler bestehen aus kleinen Fragmenten, die verschiedene Weltsichten zeigen, in denen der Mensch und die Gesellschaft zusammen eine mosaikartige temporale Karte bilden, in der jedes Einzelelement von Bedeutung ist. Diese Karte verbindet Augenblicke des alltäglichen Lebens von Menschen und baut sie neu zusammen, sie greift Wissenspartikel und Gefühle auf, die sich im Leben ansammeln.
Transformation
The exhibition is a broad presentation of my recent drawings and prints, as well as combinations of these media.
My artworks combine styles and traditions, creating a narration from my point of view and the way I handle world phenomena and humanity. Figures in my artworks consist of combinations of styles representing a space of internal and external transformation. And thru this transformation man learns to know himself in a new way, and starts to adapt these new ideas and information to his or her life. Transformation within combines awareness and subliminal power struggle, which I will try to understand and represent with my artworks, listening to silent information. It is a sign on the state in which the personal and the general social reality converge and diverge in my artworks.
In addition to representing transformation using metaphors, I try to ponder upon, cultural identity code, sexuality, deconstruction and hope in my artworks.
Some of the exhibited artworks are multipart by nature. These multiparties consists of small fragments showing different worldviews, in which man and society together forms a temporal and a mosaic map where every part counts. This map connects and rebuilds together moments of people’s everyday lives and picks up bits and pieces of knowledge and emotions accumulating in life.
Ungegenständliche Malerei | 24.4.—21.5.2015
Andreas Wolf
Non representational paintings
Eröffnung: Fr. 24. 4. 2015 um 19 Uhr
Einführung: Mika Karhu, Finnland (in Englisch)
Videos: Annette Zobel, Mannheim
Web: www.andreaswolf.net
Öffnungszeiten: Sa. 25. 4. und So. 26. 4. von 14.30 – 17:30 Uhr und Do. – Sa. 16:30 –19:30 Uhr
Artist´s Statement
In meinen ungegenständlichen Bildern beschäftige ich mich mit der Entwicklung komplexer Bild-Strukturen. Meine Bilder entwickeln sich aus sich selbst. Es gibt keine Idee, kein Konzept, keine Strategie, keine Titel. Ich setze eine erste Fläche, einen ersten Punkt, eine Linie auf den Bildgrund und von da an reagiere ich auf das, was ich sehe. Beim Malen versuche ich den Punkt zu finden, bei dem Offenheit und Prägnanz des Gesamteindrucks für mich überzeugend wirken. Alle Elemente sollen möglichst mit allen anderen Elementen des Bildes interagieren, visuelle Schwerpunkte versuche ich zu setzen – und gleichzeitig in der Schwebe zu halten. Das Bild ist dann fertig, wenn es sich einer unmittelbaren Erfassung entzieht, sich aber nach kurzer Zeit doch ein oder mehrere schlüssige Wege durch das Bild aufzeigen. Interessant dabei ist für mich zu sehen, wie ich auf diese komplexe visuellen Strukturen reagiere. Irgendwie intuitiv körperlich und sehr konkret zu beobachten, wie Bilder manchmal funktionieren und manchmal nicht. Das fertige Bild ist die Chronik seines Entstehungsprozesses – ein Prozess, der beim nächsten Bild, mit den hinzugekommenen Erfahrungen, fortgeführt wird. Die Formen innerhalb des Bildes sind nicht abbildhafter, sondern prozesshafter Natur.
Die Frage, wie wir uns als Menschen in komplexen Bildern orientieren, sowie das Prozesshafte von jeglichem Bildbewusstsein ist Thema dieser Malerei.
Artist’s Statement
The object of my non-representational work is developing complexly structured pictorial spaces. Every painting starts from a blank canvas; there is no preconceived idea, concept or strategy and there are no titles for the finished paintings. The starting point is the first colour patch, point or line, to which I then react with corresponding or contrasting patches, lines or points.
In painting I try to find that moment, in which openness and the definitive are balanced. Each and every single element of the picture should interact with all of the others. I try to set focal points or emphases, but these should never overpower the equilibrium of ambiguity. The painting is finished, if and when it resists an immediate comprehension, but offers at least one or a few different ways of perception or interpretation. For me it is interesting to note how I myself react to the picture’s visual structures; somehow on a physical level, like intuition, and it’s interesting to notice how paintings sometimes ‘work’ and sometimes don’t.
The finished picture is a kind of chronicle of its own creation – an ongoing process which continues in the next painting, with the experience gained during development of the previous one. The pictorial elements do not depict anything specific but instead represent the concept of process. The overreaching idea of my paintings is the question: how human beings perceive abstract images and how orientation in complex pictorial structures functions.
Nach dem Gedächtnis | 2.4.–20.4.2015
Videoscreening
Als Menschen brauchen wir Erfahrungen, und wir sind davon abhängig, dass wir Erinnerungen bilden können. Wenn das Gedächtnis versagt, gehen die Erinnerungen verloren.
As human beings, we depend on our experiences and the formation of memories. If remembrance is lost, the memories will be lost.
Artists:
- Johan Eichhorn, Germany,
- Antti Tanttu, Finland;
- Fritz Stier, Germany;
- Kaisu Koivisto, Finland.
Curator: Mika Karhu
Mika Karhu und Juha Sääski 2.8.–30.8.2014
Juha Sääski: Das Leben hinter dem Bildschirm
Juha Sääski stellt in seinen Werken unsere Beziehung zu den Medien, unsere Medienabhängigkeit und die Unordnung, die dadurch produziert wird, dar. Nach Sääski wirken die Medien verfremdend auf uns Konsumenten ein und schwächen unser Realitätsverständnis deutlich ab. Dies führt dazu, das politische und wirtschaftliche Macht mißbraucht werden kann und wird und unser demokratisches System in einer Krise steckt.
Juha Sääski greift in seinen Werken oft auf surrealistische und absurde Metapher zurück, die jedoch nicht weit entfernt sind von dem Realitätsbild, das die Leitmedien uns vermitteln. Sääski verbindet in seinen Gemälden naive, klischeehafte, optimistische und humorvolle Elemente mit ernsten und traurigen Themen.
Durch die künstliche Einheit dieser tragikomischen und gegensätzlichen Elemente zeigt Sääski, wie paradox das Leben des Menschen ist. Darüber hinaus organisiert Sääski vertraute (Medien) Inhalte auf eine neue Weise, die den Zuschauer überrascht und herausfordert.
Wie verstehen wir gewöhnlich die Botschaften der Medien? Eine Antwort darauf findet sich in einem Lied von John Fogerty: ”I know it´s true, oh so true, ´cause I saw it on TV.”
Juha Sääski ist ein finnischer Künstler, der in Deutschland in Berlin, Ulm und Nürnberg Einzelausstellungen gehabt hat und darüber hinaus an Gruppenausstellungen in Berlin, Koblenz, Hamburg und München teilgenommen hat . Dies ist Sääskis zweite Einzelausstellung in Berlin.
Weitere Informationen: Home page Juha Sääski
Mika Karhu
In meiner Ausstellung setze ich mich mit der Beziehung des Menschen zu Emotionen auseinander. Unsere Wahrnehmung und die Interpretation unserer Wahrnehmung gründet auf Emotionen. Wir verstehen unsere Umwelt über die Emotionen, die wir haben, und somit lenken Emotionen sowohl unser Verständnis als auch unser Verhalten.
Zum Leben des Menschen gehört ein breites Spektrum unterschiedlicher Erfahrungen und Emotionen. Emotionen vermitteln unterschiedliche Bedeutungen. Ohne Emotionen wäre das soziale Leben des Menschen leer und bedeutungslos. Um die Emotionen des Menschen richtig zu verstehen, muß man sich ganzheitlich mit ihnen auseinander setzen und Situationalität, Körperlichkeit und das Bewußtsein emotionaler Momente prüfen. Emotionen sind ein wichtiger Teil der Erfahrungswelt des Menschen.
Emotionen können sichtbar oder unsichtbar sein, laut oder leise, einheitlich oder uneinheitlich. Emotionen geben unserem Leben Bedeutung. Die Sachen, die wir durch Emotionen erfahren, sind für uns bedeutungsvoll und prägen sich in unserem Gedächtnis ein. In unseren Emotionen zeigen sich unsere Persönlichkeit, unser Wissen, unsere Ziele, unsere Werte und unser Weltbild.
Meine Ausstellung setzt sich mit Unsicherheit, Bedrohung und der Abwehr von Bedrohung auseinander. Unsicherheit ist immer eine Bedrohung für den Menschen. Falls das Zukunftsbild unserer Gesellschaft voll von Unsicherheitsfaktoren und Angst ist, die zwar in ihrem Ausmaß nicht der Realität entsprechen, aber auf emotionaler Ebene so erlebt werden, wird aus Unsicherheit und Angst eine kollektive Erfahrung. Diese beeinflußt alles und prägt alle soziale Handlungen.
Sound Scapes Series
„Sound Scapes“ concerts in Toolbox
2013
- Tool box first opening:Kalle Kalima-Harri Sjöström –duo.
- sound scapes nr 1: Harri Sjöström –Soprano saxophone –solo, (Kenneth Weckmann opening)
- sound scapes nr 2: Matthias Bauer-double bass (Germany), Tony Buck-drums (Australia), Harri Sjöström- soprano saxophone (Finn, Berlin)
- sound scapes nr 3: Alison Blunt-violine (England), Gianni Mimmo-sopranos sxophone (Italy), Ignaz Schick-electronics/ turntables, Germany, Harri Sjöström-sopranos &sopranino saxophones.
2014
- sound scapes nr 4: Teppo Hauta-aho-double bass (Finn), Veli Kujala-accordion (Finn), Steve Heather- drums/ percussion, Australia, Markus Pesonen-gitar/ electronics.(Finn), Harri Sjöström-soprano&sopranino saxophone.
- sound scapes nr 5: Axel Dörner-trumpet (Germany), Tobias Delius-tenor saxophone &clarinet ( holland), Frank Gratkowski-bass clarinet, alto saxophone ( germany), Harri Sjöström-soprano & sopranino saxophone.
- sound scapes nr. 6: Matthias Bauer-double bass (Germany), Antonio Borgini-double bass ( Italy), Tony Buck-drums ( Australia), Gianni Mimmo-soprano saxophone ( Italy), Harri Sjöström- soprano&sopranino saxophone
- sound scapes nr.7: Joel Grip-double bass (Sweden), Floros Floridis-bass clarinett, clarinet ( Greece), Veli Kujala-accordion( Finn), Tristan Hoinsinger- cello (USA), Willi Kellers-drums (Germany), Harri Sjöström-soprano& sopranino saxophone.